Sicherheit fürs Alter
Die Suche nach neuen Mitarbeitenden ist mühsam und teuer. Besser, man hält die Belegschaft bei Laune: durch ein gutes Arbeitsklima und eine betriebliche Altersvorsorge – so wie der hannoversche Sicherheitsdienstleister ToSa.
Wenn Mega-Stars wie Udo Lindenberg, Robbie Williams oder Sido auftreten und mit ihren Songs die Massen mitreißen, verlassen sie sich darauf, dass übereifrige Fans nicht die Bühne stürmen. Wenn die Recken um Punkte kämpfen, wollen sie keine Störenfriede am Spielfeldrand fürchten. Und wenn beim Christopher Street Day oder beim Hannover Marathon viele tausend Menschen auf die Straßen ziehen, dann wollen alle friedlich die bunte Liebe oder sportliche Leistungen feiern.
Für das reibungsloses Gelingen solcher Veranstaltungen ist die Firma ToSa mitverantwortlich. Die Sicherheitsfirma mit Sitz in Hannover und Trebbin nahe Berlin bietet Dienste vom Werk- und Objektschutz über Shuttle Service und Detektivarbeit bis hin zu VIP-Schutz und Veranstaltungssicherheit an. Unternehmen wie Hannover Concerts, die Deutsche Messe oder Rossmann buchen die 70 festen Kräfte und 180 Minijobber, die bei ToSa beschäftigt sind.
Gute Stimmung und Zusammenhalt
Ungewöhnlich in der Branche: An der Spitze von ToSa steht eine Frau. Die Geschäfte führt Julia Al Fawal, zusammen mit ihrem Vater, Torsten Lehning. „Wir sind ein echtes Familienunternehmen“, sagt die 35-jährige Chefin. Sie legt viel Wert auf gute Stimmung und einen starken Zusammenhalt unter den Mitarbeitenden. „Bei uns geht es nicht einfach nur um Aufträge und das Disponieren von Arbeitskräften; wir halten wirklich zusammen!“
Nach Beginn der Corona-Pandemie, als Veranstaltungen reihenweise ausfielen, brachte das Unternehmen seine Leute zum Beispiel in Testzentren unter, um sie weiter zu beschäftigen. Wichtig sind Al Fawal auch Ausbildung und Training. „Bei uns lernen Mitarbeiter etwa, wie sie sich in Konflikten verhalten sollen, sie absolvieren Ersthelfer- und Fahrsicherheitskurse, Bandschutzhelferschulungen und vieles mehr.“
Wer so viel in seine Mitarbeiter investiert, möchte sie möglichst lange halten. Ein angenehmes Arbeitsklima und Entwicklungschancen tragen dazu bei. Doch Al Fawal wollte mehr tun – und griff bereitwillig einen Vorschlag von Lutz Witthöft auf, ihrem Firmenkundenberater bei der Sparkasse Hannover. Er erzählte ihr von den Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge: Der Arbeitnehmer legt einen Teil des Bruttogehalts für die Altersvorsorge zurück und spart so Steuern und Sozialabgaben. Das Geld fließt je nach „Durchführungsweg“ zum Beispiel in eine Direktversicherung, an eine Pensionskasse oder einen Pensionsfonds. Dort verzinst es sich bis zum Eintritt in die Rente. Die Arbeitgeberin gibt – bis zu einer bestimmten Grenze abgabenfrei – einen Beitrag dazu. Al Fawal war von dem Konzept sofort überzeugt: „So können die Mitarbeiter etwas Geld für später zurücklegen, was vielen sonst nicht möglich wäre.“
Alles kommt beim Arbeitnehmer an
Lutz Witthöft vermittelte den Kontakt zu Fachberater Marius Müller, der für die ToSa-Geschäftsführung ein Versorgungskonzept erstellte und das Angebot genau erklärte: „Der Vorteil bei der betrieblichen Altersvorsorge ist, dass der Betrag zu hundert Prozent dem Arbeitnehmer zugutekommt“, sagt Müller. „Bei einer Lohnerhöhung um denselben Betrag würde durch die Abzüge von Steuern und Sozialabgaben deutlich weniger ankommen.“
„Auch für das Unternehmen ist die betriebliche Altersvorsorge attraktiv“, sagt Müller. Die vom Arbeitgeber geleisteten Beiträge lassen sich als Betriebsausgaben steuerlich absetzen. Führt der Arbeitnehmer eine Entgeltumwandlung um, spart das Unternehmen Beiträge zur Sozialversicherung. Diese Ersparnis leitet der Arbeitgeber an den Arbeitnehmer weiter. „Je nach Förderart – zum Beispiel im Niedriglohnsektor – und Durchführungsweg gibt es beim Arbeitgeberbeitrag eine zusätzliche Entlastung über die Lohnsteuer“, erklärt Müller: „So profitieren von der Betriebsrente alle Beteiligten.”
Für Menschen, die nicht vom Fach sind, kann all das zunächst kompliziert erscheinen. Daher führt Müller regelmäßig Informationsveranstaltungen und Beratungen für die Angestellten bei ToSa durch. In diesen erklärt er den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen das System und auch die Vorteile der Betriebsrente. Dort geht es um die steuerlichen Auswirkungen, die Finanzprodukte, in die das Geld investiert wird und viele andere Aspekte.
Als ToSa die betriebliche Altersvorsorge zu Jahresbeginn einführte, machte etwa ein Viertel der Arbeitnehmer sofort mit. „Und durch Mundpropaganda kommen bis heute immer mehr Mitarbeiter auf uns zu und steigen ebenfalls ein“, erzählt Al Fawal. Rund 70 Verträge hat Marius Müller inzwischen gezeichnet.
Die Geschäftsführung macht mit
Joschi Schütte war war einer der ersten ToSa-Mitarbeiter, der einen Vertrag abschloss: „Mich hat überzeugt, dass ich mich um nichts persönlich kümmern musste“, sagt der Projektassistent. „Die betriebliche Altersvorsorge ist für mich eine sichere Zusatzrente.“ Julia Al Fawal ist auch dabei – denn die betriebliche Altersversorgung kann je nach Rechtsform auch wie hier für Geschäftsführer geeignet sein.
Von den Angestellten bekommt Julia Al Fawal durchweg positives Feedback: „Sie sehen auf ihren Abrechnungen, was wir in den Topf einzahlen und wie sie davon profitieren.“ Daneben gibt es aber auch einen weiteren psychologischen Aspekt: „Unsere Mitarbeiter schätzen, dass wir uns um sie wirklich kümmern und sie nicht nur als Arbeitskraft sehen.“
Text: Maike Jacobs
Fotos: Helge Krückeberg