Himmel, Erde – und ein offenes Ohr
Ein eigenes ökologisches Fachgeschäft war lange der Traum von Rita Brunsmann. Vor fünf Jahren traute sie sich loszulegen und hat Earth & Sky trotz schwieriger Bedingungen zu einem Erfolg gemacht. Seither an ihrer Seite: die Sparkasse Hannover.
Der Kranich fliegt steil nach oben. Prominent prangt das Logo von Earth & Sky an der Rückwand des Ladens direkt neben der Marktkirche in Hannover. Auf maßgefertigten Holzregalen liegen Pullover, T-Shirts, Jacken, Rucksäcke, Accessoires und vieles mehr. Biologisch, ökologisch und fair produziert – das sind die drei Grundsätze, die ein Produkt bei Earth & Sky erfüllen muss. „Wenn es dann auch noch cool aussieht, kommt es in den Laden“, sagt Rita Brunsmann.
Die Frau mit den braunen Locken und der rahmenlosen Brille ist mit ihrem Geschäft erst vor ein paar Wochen aus einer Seitenstraße in der City direkt neben die Marktkirche gezogen. „Das ist der nächste Schritt für uns, wir wollen besser gesehen werden“, sagt Brunsmann und sieht sich in ihrer Entscheidung bestätigt. „Wir merken jetzt schon, dass hier mehr Menschen vorbeikommen.“ Das Haus ist 150 Jahre alt, und der Laden bietet eine spannende Aufteilung: unten hohe Decken und viel Raum für die Präsentation von Männerkleidung und Geschenkartikeln wie Gewürzen oder Postkarten, oben Kleidung für Frauen und dazwischen ein kleines Zwischengeschoss mit Kindersachen und einer kleinen Sitzecke, wo Kundinnen und Kunden Kaffee trinken oder Mütter ihre Kinder stillen können. „Ich wollte immer ein Mini-Kaufhaus – jetzt habe ich eins“, sagt Brunsmann.
Die Sparkasse Hannover hat die Gründerin durch die ersten fünf Jahre begleitet – Zeiten, die mit Corona-Beschränkungen, hohen Energiepreisen und Inflation nicht leicht waren für den Handel. Brunsmann nutzte eine Finanzierung durch die Sparkasse Hannover, die über das Center Nachfolge und Gründung bereitgestellt wurde. Auch danach unterstützte die Sparkasse die Unternehmerin – sei es über passgenaue Versicherungen, sei es mit der Bereitstellung eines Händlerterminals für das Bezahlen mit EC- und Kreditkarte. Brunsmann gehörte Anfang 2023 zu den ersten, die das neue Online-Banking Business ausprobiert haben, das auch kleineren Geschäften eine leichtere Führung des Firmenkontos ermöglicht. So können bestimmte Angestellte in die Umsätze schauen oder mit Verfügungsrechten ausgestattet werden.
Manchmal ging es gar nicht um ein bestimmtes Projekt, sondern einfach nur um ein Gespräch über den Alltag im Unternehmen und ein paar unterstützende Worte: Die Idee ist gut, der Markt ist da, durchhalten! „Dieser Austausch hilft sehr“, sagt die Unternehmerin.
Ideen für die Zukunft im Überfluss
Seit 2013 plante Rita Brunsmann in Gedanken ihren Laden; der 40. Geburtstag 2018 war der Anlass, zu sagen: jetzt oder nie. „Ich wollte mir meinen Lebenstraum erfüllen“, erzählt Brunsmann, die zuvor im Möbelhandel hochwertige Einbauküchen verkauft hat. Ein erster Weg führte sie zu einem Gründungszentrum, die Beraterin dort nannte das Konzept eine „Schnapsidee“. Was manche entmutigt hätte, spornte Rita Brunsmann an. „Dann mache ich das eben ohne euch“, sagte sie sich. Bei ihrer Hausbank, der Sparkasse Hannover, stieß sie auf offene Ohren. „Ein nachhaltiges Geschäft, von der Inhaberin geführt, da haben wir uns gerne engagiert“, sagt Firmenkundenberater Dominik Siebert. So ein Geschäft gab es damals noch nicht in Hannover, die Frequenz in der City ist trotz aller Diskussionen gut, die Kaufkraft auch. „Wir waren von Frau Brunsmann und ihrer Idee sehr überzeugt“, sagt Siebert.
Nach einer Weile kam ein Online-Shop hinzu, in diesem Frühjahr folgte der nächste Schritt für die Unternehmerin. Der Umzug in neue Räumlichkeiten ist immer ein Wagnis: Stammkunden müssen sich an die neue Adresse gewöhnen, Umzug und Umbau und Modernisierung des Ladens waren teuer. Eben saß sie deshalb mit Firmenkundenberater Dominik Siebert zusammen, um über einen Kredit für den Umbau zu sprechen. Eigentlich wollte sie das Projekt mit Bordmitteln stemmen. Doch das denkmalgeschützte Haus hielt einige Überraschungen bereit, so funktionierte etwa die Beleuchtung in den Schaufenstern nicht, die Kabel mussten aufwendig neu verlegt werden. Nur ein Beispiel, durch das die Umzugskosten höher ausfielen als erwartet. Nun geht es um eine rasche und unkomplizierte Nachfinanzierung. „Versuchen Sie das mal bei einer Online-Bank“, sagt Brunsmann.
Nach dem fordernden Umzug freut sie sich nun auf die neue Normalität am neuen Standort. „Meine Kundinnen und Kunden sollen sich hier wie zuhause fühlen und können auch gerne mal nur auf einen Kaffee vorbeikommen“, sagt sie. Wenn sich alles gesetzt hat, wird sie sich an neue Themen und Ideen machen. „Ich habe so viele Ideen“, sagt die Geschäftsfrau und lacht. „Ich könnte glatt die ganze leerstehende Kaufhof-Fililale gegenüber füllen.“
Text: Gerd Schild
Fotos: Helge Krückeberg