Tipps für Aktien-Anfänger
In Zeiten der Niedrigzinsen kann die Investition in Aktien der richtige Weg sein. Was Sie als Aktien-Anfänger dabei beachten müssen, erklären die Anlageexperten der Sparkasse Hannover.
Tipp 1: Verstehen Sie, in was Sie investieren
Es klingt banal, aber Sie sollten verstehen, in was Sie Ihr Geld stecken. Wenn Sie sich für eine spezielle Aktie interessieren und sich nicht nur auf Ihre gute Nase verlassen wollen, sollten Sie sich zum Beispiel den Geschäftsbericht der AG, die aktuellen Quartalszahlen, Analystenberichte und volkswirtschaftliche Prognosen ansehen. Oder Sie nutzen die Expertise von Profis und investieren lieber in einen Aktienfonds, bei dem sich ein oder mehrere Fondsmanager um Märkte und Analysen kümmern. Auch hier sollten Sie sich informieren: Wie wird die Gesellschaft zum Beispiel im jährlichen Capital-Ranking beurteilt? Und passt die Ausrichtung des Fonds zu Ihrem persönlichen Chance-Risiko-Profil? Dabei hilft Ihnen Ihr Sparkassenberater.
Tipp 2: Setzen Sie nicht alles auf eine Karte
Sie haben sich informiert und eine konkrete Aktie im Auge? Das ist ein guter Anfang. Aber vielleicht denken Sie ja auch über mehrere Titel nach und können sich nicht entscheiden. Das müssen Sie auch nicht unbedingt. Denn wenn Sie erstmal mit einem Aktienfonds anfangen, wird Ihr Geld auf hunderte verschiedene Werte verteilt. So minimieren Sie das Risiko, falls doch mal ein Unternehmen schlechte Zahlen schreibt und gar Pleite macht. Wenn Sie zwar in Aktien einstiegen möchten, aber noch etwas weniger Risiko gehen wollen, sind auch sogenannte gemischte Fonds interessant. Die legen das Geld nicht nur in Aktien, sondern auch in Zinspapieren an. Je nachdem, wie die Fondsmanager die Märkte einschätzen, kann der Anteil der Aktien auch mal zurückgefahren werden. So haben Sie dann gleich zweimal gestreut: Sie verteilen Ihr Geld auf Aktien UND Renten – und innerhalb dieser beiden Assetklassen noch einmal auf viele verschiedene Einzelwerte.
Tipp 3: Investieren Sie nur verfügbares Kapital
Auf dem Kapitalmarkt sollten Sie nur Kapital anlegen, das bei Ihnen nicht anderweitig verplant ist. Wenn Sie wissen, dass Sie das Geld in den kommenden fünf Jahren für den Lebensunterhalt, die Tilgung Ihres Privatkredits oder andere Anschaffungen brauchen, gilt: Finger weg. Denn einen fixen Verkaufszeitpunkt, der dann gerade besonders ungünstig sein könnte, sollten Sie vermeiden. Ein Beispiel: Sie müssen in zwei Jahren ein Auto kaufen. Bis dahin legen Sie das Geld in Aktien an. Aber genau in dem Moment, wenn Sie das Auto brauchen, hat die Börse eine Schwächephase. Die Folge: Sie müssen mit Verlust verkaufen.
Tipp 4: Haben Sie Geduld mit Ihrer Anlage
Sie benötigen eine neue Küche, aber es fehlen ein paar Tausend Euro. Also das Geld an der Börse anlegen und sich so schnell die fehlenden Mittel besorgen? Bitte nicht! Bei der Geldanlage am Aktienmarkt brauchen Sie einen längeren Atem – auf den schnellen Euro sollten Sie besser nicht wetten. Eine gute Idee ist dagegen das regelmäßige Sparen mit einem Fondssparplan.
Wenn Sie auf zügige Gewinne angewiesen sind, werden Sie unweigerlich auf ein risikoreiches Investment setzen müssen. Das kann gut gehen, aber viel zu oft tappen gerade Anfänger hier in eine Falle. Denn mit einem unausgewogenen Portfolio könnten Sie am Ende blank dastehen. Wenn Sie dagegen Geduld beweisen und mit Weitsicht anlegen, haben Sie wesentlich größere Chancen, Ihre Geldanlage bestmöglich zu gestalten. Mit der Zeit sinkt das Risiko deutlich, mit Aktien Geld zu verlieren. Wer bislang mindestens elf Jahre mit einen Fondssparplan in die 30 Dax-Werte investierte, lag am Ende immer im Plus. Dennoch unterliegen Investmentfonds Kurschwankungen.
Tipp 5: Lassen Sie sich nicht von Verlusten nervös machen
Natürlich gehen Sie mit der Erwartung ins Aktien-Rennen, möglichst eine gute Rendite zu erzielen. Aber die Börse ist immer in Bewegung und Ihr Depot kann zu einem bestimmten Zeitpunkt auch einmal Verluste aufweisen. Kursschwankungen sind ganz normal und kommen immer wieder vor. Das ist kein Unglück, sondern im Gegenteil ein Zeichen dafür, dass die Wertpapier-Märkte funktionieren und Angebot und Nachfrage sich verändern. Bereiten Sie sich darauf vor, dass es zu Korrekturen kommen kann und verfallen Sie nicht in Panik und Aktionismus. Reagieren Sie mit kühlem Kopf.
Bei Aktien können Sie sich zur Sicherheit eine „Stop-Loss“-Grenze setzen, also einen Wert, ab dem Sie Ihre Anlage auf jeden Fall abstoßen wollen. Auf der anderen Seite können Kurskorrekturen aber auch genau der richtige Zeitpunkt sein, um zu einem günstigen Preis nachzukaufen.
Tipp 6: Spekulieren Sie nicht, legen Sie an
Kaufen, verkaufen, kaufen, verkaufen: Mit der Realität hat das im Normalfall nicht viel zu tun. Dass Sie eine Aktie kaufen und nach Tagen oder Wochen direkt wieder abstoßen, bleibt hoffentlich die Ausnahme. Denn wer viel und schnell handelt, produziert vor allen Dingen erst eines: Kosten. Beim Kaufen und Verkaufen werden Gebühren fällig, die von der Wertentwicklung der Aktie oder eines Fonds erstmal einmal wieder reingeholt werden müssen. Wer strukturiert und breit anlegt, muss nicht laufend rein und raus aus Aktien.
Mehr Tipps finden Sie online unter sparkasse-hannover.de/wertpapier. Oder lassen Sie sich individuell beraten und vereinbaren Sie einen Termin unter:
Telefon 0511 3000-7070
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