Mithören und Mitreden

Kategorie: Casual Friday

Mithören und Mitreden

Seit Monaten macht „Clubhouse“ von sich reden. Wer gern hört, was Firmenchefs, Entscheider oder Kreative zu sagen haben, ist in den virtuellen Veranstaltungsräumen des Rede-Clubs richtig. Anders als bei Podcasts oder Radiosendungen kann sich jeder beteiligen. Wissenswertes über die Audio-App

Was steckt hinter dem Hype?

Von Live-Debatten zu Mitarbeitermotivation und E-Commerce über Polit-Talks bis hin zu Benzingesprächen von Motorradfreunden: Die Auswahl an Themen und Expertenrunden bei Clubhouse scheint unendlich. 2020 ist die Audio-App gestartet, Mitte Februar hatte sie eigenen Angaben zufolge weltweit sechs Millionen Nutzer. Ebenso viele seien Clubhouse-Gründer Paul Davision zufolge „alleine in den jüngsten paar Wochen“ hinzugekommen. Lief die App zunächst nur auf Apple-Geräten, ist sie seit Mai auch als Android-Version verfügbar.

Wer darf rein?

Wie in jedem exklusiven Club funktioniert auch hier der Beitritt per Einladung. Bereits registrierte Nutzer dürfen zwei Einladungen versenden. Alternativ lassen sich Interessierte nach dem Download der App auf die Warteliste setzen. Facebook, Twitter, Spotify und weitere Größen im Digitalgeschäft wollen jetzt mit Konkurrenz-Formaten nachziehen. Der Mix aus Social Media und Podcast trifft laut einer repräsentativen Umfrage der Mediaagentur OMD vor allem den Nerv jüngerer Zielgruppen: 58 Prozent der Clubhouse-Interessierten sind zwischen 18 und 39 Jahre alt.

Was gibt es zu erleben?

Nutzer können in „Veranstaltungsräumen“ oder „Clubs“ wie bei einem Live-Podcast Gesprächen lauschen, sich aktiv als Sprecher beteiligen oder als Moderator einen eigenen Raum oder Club eröffnen. Das sind offene oder geschlossene Gruppen, die sich zu einem Thema regelmäßig treffen. Geschriebene Kommentare, Likes, Bilder, Videos und Audio-Mitschnitte gibt es bei Clubhouse nicht. Alles findet live statt, wie ein lockeres Gespräch in der Küche oder bei einem Empfang.

Wen kann ich treffen?

Interessant werden die Gespräche durch die Personen, die sie führen oder moderieren. Hier tummeln sich Entertainer wie Thomas Gottschalk, aber auch Unternehmer wie Tesla-Boss Elon Musk, Facebook-Chefin Sheryl Sandberg oder Springer-Vorstand Matthias Döpfner. Auch mit hochrangigen Politikern können User ins Gespräch zu kommen. Clubhouse verbietet die Nutzung für Geschäftszwecke, nichts darf aufgezeichnet werden, Profile lassen sich nur privat anlegen. Das macht die Qualität und den Charme der Talkrunden aus: Alle reden einfach drauf los, ganz ungefiltert. Die Audio-App bietet aber auch Unternehmern Möglichkeiten zum Wissensaustausch, zur Vernetzung und Marketing-Unterstützung.

Die Clubregeln

  1. Um eine Einladung zu erhalten, fragen Sie zum Beispiel auf den eigenen Social Media-Portalen nach aktiven Nutzern. Unter allaboutclubhouse.one gibt es zudem einen Telegram-Kanal, über den Android-Nutzer einen Einladungslink erhalten können.
  2. Ob Sie Ihre privaten Interessen verfolgen oder Ihre Unternehmensmarke personifizieren (Personal Branding): Wichtig ist, ein Profil mit relevanten Suchbegriffen zu erstellen. So werden Sie besser gefunden und erhalten Vorschläge für passende Veranstaltungen.
  3. Um die Reichweite Ihrer eigenen Veranstaltungen zu steigern, können Sie Ihren Clubhouse-Account mit Ihrem Instagram- und Twitter-Profil verknüpfen. Laden Sie zudem fünf Menschen ein, die Ihre Themen unterstützen durch wichtige Follower und Kontakte auf anderen Social-Media-Plattformen.
  4. Sie suchen einen virtuellen Übungsraum, um mit Gleichgesinnten zu musizieren? Oder den Austausch mit Muttersprachlern, um Ihre Sprachkenntnisse zu verbessern? Die Audio-App lässt sich ideal nutzen, um sich über persönliche Interessen, Hobbys oder kulturelle Themen auszutauschen.
  5. Auch Ihr Unternehmen kann vom Engagement bei Clubhouse profitieren: Vernetzen Sie sich mit Experten, potenziellen Partnern, Kunden und Mitarbeitern. Entwickeln Sie eine Social-Media-Strategie mit Themen, über die Sie mit Ihrer Zielgruppe sprechen möchten. Erfahren Sie mehr über Ihre Zielgruppe, indem Sie ihr in den entsprechenden Räumen zuhören.

 

Text: Swantje Puin
Fotos: Adobe Stock

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