Hoch hinaus
Mobilkrane aus Deutschland sind international gefragt. Davut Türkal aus Hannover handelt weltweit mit den teils millionenteuren Spezialfahrzeugen. Beim Export unterstützt ihn die Sparkasse Hannover mit maßgeschneiderten Finanzierungslösungen.
Höher und höher reckt sich der Teleskopausleger in den Spätsommerhimmel. Am Ende ragt der metallene Arm auf dem Firmengelände der Kranvermietung Nolte in Hannover-Hainholz 60 Meter in die Höhe. „Der kann 130 Tonnen tragen“, sagt Davut Türkal, Inhaber der INTRA International Trading GmbH, die den Kran nach Südkorea verkauft hat. Wobei es sich bei dem Modell LTM 1130-5.1 von Liebherr genauer gesagt um einen Mobilkran handelt. Die gigantische Maschinerie steht nämlich auf einem fünfachsigen Fahrgestell, mit dem es auf öffentlichen Straßen und im Gelände unterwegs sein kann. Mobilkrane – auch Autokrane, Fahrzeugkrane oder Kranwagen genannt – sind vielseitig einsetzbar, um schwere Lasten zu bewegen. Eingesetzt werden sie im Hoch- oder Tiefbau, beim Anlagen- oder Stahlbau, in der Industrie oder bei der Errichtung von Windrädern.
Krane deutscher Hersteller sind international gefragt. Über seine Firma kauft Türkal gebrauchte Mobilkrane auf und vermittelt sie an Käufer in aller Welt – überwiegend an andere Händler. Regelmäßig kauft er auch bei der Firma Nolte Fahrzeuge für den Export. „,Made in Germany‘ gilt in diesem Segment noch als echtes Qualitätsversprechen“, sagt der Unternehmer.
Vom Mobilfunk zum Mobilkran
Der 47-Jährige ist mit Kranen groß geworden. Sein Vater handelt seit fast drei Jahrzehnten in der türkischen Hauptstadt Ankara mit Kranen. „Fuhr er nach Mersin, um die Autokrane am Hafen entgegenzunehmen, übernahm ich im Büro den Telefondienst.“ Um die Jahrtausendwende verschlug es Türkal junior nach Hannover. Sein Plan war eigentlich, hier nach dem BWL-Studium in der Türkei den Master-Abschluss zu machen. Doch er eröffnete einen Handyladen. Parallel zum Handygeschäft gründete Türkal 2005 das Handelsunternehmen INTRA, um für den Vater Autokrane zu beschaffen. Heute verkauft er die Krane nicht nur in die Türkei, sondern weltweit von Island bis Südkorea – rund 20 Fahrzeuge pro Jahr in einem Gesamtwert von bis zu 10 Millionen Euro.
Akkreditive erhöhen die Sicherheit
Bei seinen Ausfuhrgeschäften unterstützt ihn die Sparkasse Hannover mit speziellen Finanzprodukten. „Um sowohl dem Exporteur als auch dem Importeur Sicherheit zu bieten, bedienen wir uns im Auslandsgeschäft unter anderem des Akkreditivs“, erklärt Auslandsfachberater Martin Behrmann, der Davut Türkal seit 2005 zur Seite steht. Das Akkreditiv ist ein Zahlungsversprechen, das die Bank des Importeurs gegenüber dem Exporteur abgibt. Sind die Dokumente von Davut Türkal „Akkreditiv-gerecht“, zahlt die Bank des Importeurs die Kaufsumme an die Sparkasse Hannover.
„Der Importeur kann sicher sein, dass seine Ware so geliefert wird, wie es im Akkreditiv beschrieben ist“, sagt Behrmann. „Und unser Kunde kann sicher sein, dass er das Geld von der Sparkasse Hannover auch dann erhält, wenn die Bank des Importeurs etwa im Krisenfall nicht zahlt.“
Unbürokratische Zwischenfinanzierung
Bis der Kran aufs Schiff verladen, das Akkreditiv wirksam und die Zahlung eingegangen ist, muss jeder Kran zwischenfinanziert werden. Je nach Fahrzeug kommen da bis zu 2,4 Millionen Euro zusammen. Anfangs nahm Türkal hierfür teure Privatkredite auf. Dass die Übergangsfinanzierung nun wesentlich günstiger über die Sparkasse Hannover erfolgte, ermöglichte Thomas Teichgräber, Firmenkundenberater für den Mittelstand. Mittlerweile gewährt das Institut dem Kranhändler einen Rahmenkredit in Millionenhöhe.
Bis zu der entsprechenden Summe kann der Kunde unter den vereinbarten Rahmenbedingungen frei über die Mittel verfügen und so unbürokratisch auch kurzfristige Zahlungsziele einhalten. „Wir schätzen Davut Türkal als zuverlässigen Partner, der solide kalkuliert“, sagt Teichgräber. Risikofreudig zeigt sich der Unternehmer jedoch in seiner Freizeit. „Ich liebe es, in der Türkei an Offroad-Touren teilzunehmen“ erzählt Türkal. „Dann fahren wir mit Geländewagen fernab von asphaltierten Straßen durch die Berge und überwinden jede Menge Hindernisse.“
Außenhandelsfinanzierung mit der Sparkasse Hannover
- Für das Import-/Exportgeschäft sind die Firmenkundenberater oder die Außenhandelsfinanzierungsexperten der Sparkasse Hannover die ersten Ansprechpartner.
- Ein Akkreditiv-Rahmenkredit ermöglicht Flexibilität im sogenannten Dokumentengeschäft, bei dem Handelsaktivitäten inländischer Unternehmen mit Geschäftspartnern im Ausland abgesichert werden.
- Über den Country Desk profitieren Kundinnen und Kunden der Sparkasse Hannover von einem internationalen Partner-Netzwerk, das sie auch jenseits der deutschen Grenzen unterstützt: von der Firmengründung im Ausland über die Finanzierung mit einer auf Bonität geprüften Bank vor Ort bis hin zur Vermittlung von Anwälten.
- Ob Export- und Importvorschuss als Überbrückungskredit, internationales Leasing als Alternative zum klassischen Darlehen oder Forfaitierung und Factoring, um die Liquidität zu verbessern oder für die Absicherung im Handelsgeschäft – die Expertinnen und Experten der Sparkasse informieren zu den vielfältigen Möglichkeiten im Auslandsgeschäft.
Text: Swantje Puin
Fotos: Helge Krückeberg
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