Level up – Ein Projekt, das exzessiven Computerspielern hilft

eingestellt von Malte Mackenrodt am 12. September 2017

Computerspiele können süchtig machen. Gerade männliche Jugendliche und junge Männer sind betroffen. 

Insbesondere hochkomplexe Online-Rollenspiele führen dazu, dass die Dauerspieler die Balance zwischen ihrem realen und dem virtuellen Ich verlieren und zunehmend vereinsamen. Sie verlieren oft das Interesse an der Schule, fallen in ihren dortigen Leistungen zurück und verspielen ihre Chance auf gute berufliche Perspektiven. Darüber hinaus drohen die soziale Isolation und massive Konflikte im Elternhaus.

Das Projekt „Level up“ von return, der Fachstelle Mediensucht in Hannover, begleitet individuell die jungen exzessiven Computerspieler und ermutigt sie, sich dem realen Leben und seinen  Herausforderungen wieder neu zu stellen. Die sozialen Ängste und Selbstunsicherheiten, die durch den Rückzug an den PC entstanden sind, werden durch positive Erfahrungen in der Gruppenarbeit effektiv abgebaut. Echte Erfolge im echten Leben werden wieder erlebbar, das Selbstbewusstsein wird gestärkt. Darüber hinaus sucht und unterstützt „Level-Up“ in der Einzelberatung maßgeschneiderte Lösungswege für den Ausstieg aus der Mediensucht.

Ihre Sparkasse Hannover fördert das wichtige Projekt der Fachstelle Mediensucht.  Hilfe, die ankommt:

„Nach einem Einzelgespräch habe ich gemerkt, dass mein Problem mein sozialer Rückzug ist. Ich habe mich an meinem Computer vor der Außenwelt versteckt. Durch das Gruppenangebot bei return habe ich wieder Zugang zur Außenwelt gefunden und gehe wieder mehr auf andere Menschen zu.“  Peter, Teilnehmer

„Die Entscheidung, was ich nach meinem Studienabbruch machen sollte, habe ich rausgeschoben und lieber gezockt. Durch die Gespräche bei return habe ich mich entschieden, einen neuen Versuch in Sachen Studium zu unternehmen und mein Zocken deutlich einzuschränken.“  Nils, Teilnehmer

„Ich wohne mit 28 Jahren noch bei meiner Mutter und ich verstehe mich überhaupt nicht mit ihr. Andere soziale Kontakte habe ich durch das Computerspielen lange vernachlässigt. Die Einzelgespräche und die Gruppentreffen geben mir im Moment den einzigen Halt.“  Jason, Teilnehmer

„Wir waren jetzt drei Tage Kanufahren mit der Gamergruppe. Am Anfang hatte ich noch eine Matschbirne vom Zocken, konnte mich gar nicht auf das Reale einlassen. Nach einiger Zeit ging es dann und am Ende der Tour habe ich gemerkt, wie gut es tat, drei Tage mal gar nicht zu spielen.“  Matthias, Teilnehmer

„Früher habe ich viel gekifft und andere Drogen probiert. Jetzt ist halt das Internet mit vielen Onlinespielen da. Da hat mich eine neue Sucht erwischt, eine Spielsucht. Mir hat es sehr geholfen, dass es eine Beratungsstelle gibt, die sich damit auskennt und wo einem aufgezeigt wird, was man tun kann.“  Jonas, Teilnehmer

(Alle Namen der Teilnehmer wurden von der Redaktion geändert)

„Level up hat einen Raum geschaffen, in dem junge Männer ehrlich werden können, sich aus ihren Spielen ausloggen, stattdessen gemeinsam über ihre Sorgen und Sehnsüchte sprechen, sich ermutigen und aktiv das echte Leben mit seinen Herausforderungen wieder anpacken. Das Engagement, die sichtbaren Veränderungen und die stetig wachsende Zahl der Teilnehmer  begeistern  uns. Ein herzliches Dankeschön an die Sparkasse Hannover im Namen aller teilnehmenden Jungs!“  Eberhard Freitag, Leiter return – Fachstelle Mediensucht.

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