Wenn Seniorinnen und Senioren zum Opfer werden: Der Enkeltrick
Immer wieder versuchen Trickbetrüger, mit perfiden Methoden an das Ersparte von älteren Menschen zu kommen. Auch Kundinnen und Kunden der Sparkasse sind Ziel dieser Betrugsversuche. Dank geschulter Kolleginnen und Kollegen vor Ort und einer intensiven Zusammenarbeit mit der Polizei Hannover können die meisten Fälle vereitelt werden. Um unsere älteren Kundinnen und Kunden für das Thema zu sensibilisieren, stellen wir ihnen in einer Artikelserie die üblichen Tricks der Betrüger vor und geben Tipps, wie sie sich richtig verhalten. Teil 1 der Serie: Der Enkeltrick.
Rate mal, wer dran ist – Der klassische Enkeltrick
Das Telefon klingelt. Mit „Rate mal, wer dran ist“ meldet sich häufig der unbekannte Anrufer in akzentfreiem Deutsch und gibt sich als entfernter Verwandter, Enkel oder guter Bekannter aus der Vergangenheit aus. Die Telefonnummern sammeln die Trickbetrüger oft mithilfe alter Telefon-CDs, die sie systematisch nach alt klingenden Vornamen durchsuchen. Insbesondere einsame Menschen im hohen Alter, die seit langer Zeit nichts mehr von diesen angeblichen Verwandten gehört haben, freuen sich häufig über diesen Anruf und lassen sich daraufhin die weitere Geschichte erzählen. Meist geht es direkt zur Sache: Der vermeintliche Verwandte oder alte Bekannte habe akute Geldnöte – beispielsweise stehe eine kostspielige medizinische Behandlung an oder nach einem unverschuldeten Verkehrsunfall müsse dringend ein neues Auto gekauft werden, um den Beruf weiter ausüben zu können. Die Anrufer drücken dabei auf die Tränendrüse und gehen teilweise äußerst hartnäckig vor, indem sie mehrmals hintereinander anrufen und erklären, wie dramatisch die Notlage sei und wie dringend und schnell die Angelegenheit geregelt werden müsse.
Knickt der gutgläubige Angerufene aufgrund des Drucks ein und signalisiert seine finanzielle Hilfsbereitschaft, folgt Phase zwei: Eine Überweisung dauere dem Anrufer viel zu lange, stattdessen würde ein gut befreundeter Bote das Geld abholen kommen. Hat das Opfer kein Geld zuhause, wird es gebeten, direkt zur Bank zu fahren, um die entsprechende Summe abzuheben. In besonders dreisten Fällen bieten die Betrüger mobilitätsbeschränkten Seniorinnen und Senioren sogar an, eine Taxifahrt samt Begleitung zur Bank zu organisieren.
Wie wir Sie schützen und wie Sie sich zusätzlich schützen können
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer Sparkasse Hannover sind aufgrund von regelmäßigen Schulungen und aktuellen Warnhinweisen sensibilisiert und arbeiten bei Verdachtsfällen direkt mit den örtlichen Ermittlungsbehörden zusammen. Dennoch kommt es vereinzelt zu Schadensfällen, die mitunter fünfstellig ausfallen können. Um sich persönlich bestmöglich vor solchen Betrugsversuchen schützen zu können, geben wir folgende Tipps, mit denen Trickbetrüger bei Seniorinnen und Senioren keine Chance mehr haben:
- Immer misstrauisch sein! Falls sich jemand bei Ihnen nicht sofort mit seinem persönlichen Namen zu erkennen gibt, sondern Sie nach dem Prinzip „Rate mal, wer dran ist“ anspricht, sollten Ihre Alarmglocken schrillen.
- Sofern der Anrufer Geld von Ihnen verlangt, legen Sie am besten einfach auf!
- Überprüfen Sie, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist. Stellen Sie Gegenfragen, die nur ein Verwandter korrekt beantworten kann. Rufen Sie gegebenenfalls andere Verwandte an, um sich den angeblichen Sachverhalt/die Notlage bestätigen zu lassen.
- Sprechen Sie niemals mit Unbekannten am Telefon über Ihre finanziellen und familiären Verhältnisse!
- Informieren Sie über 110 die Polizei und über 0511 3000 7070 Ihre Sparkasse Hannover, sobald Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. Die Polizei und die Sparkasse Hannover helfen Ihnen gern!
- Der wichtigste Tipp: Übergeben Sie NIEMALS Geld an unbekannte Personen!
Weitere hilfreiche Informationen zum Schutz vor Kriminalität im Alltag erhalten Sie im Internet bei der Polizeiberatung.
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