Kollege Haustier
Ein Vierbeiner im Büro hebt die Stimmung und bereichert das Team – sofern sich der Arbeitsplatz eignet und die Kollegen einverstanden sind. So klappt das Miteinander von Mensch und Tier im Job.
Fast 35 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel leben derzeit in deutschen Haushalten – rund eine Million mehr als vor Beginn der Corona-Pandemie. Nachdem sich die Büros nun wieder mit den Rückkehrern aus dem Homeoffice füllen, stellt sich für viele neue Halter die Frage: Wohin mit dem Haustier? Mit zur Arbeit nehmen?
Im Prinzip ist das keine schlechte Idee: Studien zufolge sorgen zum Beispiel Hunde im Jobumfeld für eine bessere Atmosphäre und eine erhöhte Arbeitsmoral. Beim Streicheln des Fells schütten sowohl der Mensch als auch das Tier das Kuschelhormon Oxytocin und weitere Glückshormone aus. Stresspegel und Blutdruck sinken. Bevor ein tierischer „Feelgood Manager“ ins Büro einzieht, gilt es jedoch ein paar Regeln zu beachten:
Welche Tiere eignen sich?
„Als begleitende Bürotiere eignen sich nur Hunde, die sozialisiert und gut erzogen sind“, sagt Dr. Katrin Umlauf, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Süßwasserfische mit ausreichend Platz in Aquarien sind im ruhigen Büroumfeld ebenfalls gut aufgehoben, sofern die Versorgung an Wochenenden und während des Urlaubs gesichert ist.“ Katzen hingegen bleiben lieber in ihrem gewohnten Zuhause. „Sie in einer Box hin und her zu transportieren, ist purer Stress für das Tier.“ So verhalte es sich auch mit Hamstern, Meerschweinchen oder Vögeln: „Sie sind sehr stress- und temperaturempfindlich. Ein ständiger Ortswechsel schadet ihnen.“
Wo sollten Tiere eher fernbleiben?
Die Gewerbeordnung spricht eine eindeutige Sprache: Arbeitgeber entscheiden über Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung – und damit auch, ob Haustiere mitgebracht werden dürfen. Gelten spezielle Sicherheits- und Hygienevorschriften, sind Tiere definitiv nicht erlaubt. Auf einem Produktionsgelände sind sie ebenso wenig angebracht wie in Arbeitsräumen, in denen viel Publikumsverkehr oder Kundenkontakt herrscht – auch zum Wohl der Tiere. „Generell sollten sie keinen lärm- und geruchsintensiven Arbeitsplätzen ausgesetzt werden“, sagt Tierschützerin Umlauf. Unbedenklich ist die Mitnahme in eher ruhige Räume. „Dabei sollte unbedingt ein Rückzugsort wie ein Hundebett unter dem Tisch vorhanden sein.“
Text: Swantje Puin
Fotos: Adobe Stock
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