Die nachhaltige Werbe-Alternative
Nele Korth hat die Werbebranche schon in der Kindheit erlebt. Jetzt hat sie das Unternehmen LOOP gegründet, mit dem sie Werbemittel wieder attraktiv machen will – und nachhaltig. Die Gründung gelang mit Unterstützung der Sparkasse Hannover. Hier geht’s zum Video.
Die Brotdose ist der Renner. Nele Korth dreht den kleinen Frühstücksaufbewahrer in ihren Händen. Der Unterbau aus Edelstahl, der Deckel aus geöltem Holz, darin eingebrannt ein Firmenlogo nach Wahl. Sieht gut aus, hält lange, wirbt also auch lange – und ist gut für die Umwelt. Und für das Unternehmen. „So geht nachhaltiges Werben“, sagt Nele Korth.
Nele Korth sieht die Vermüllung der Welt mit eigenen Augen
Nele Korth studierte International Business Administration. Damit geht man meist auf direktem Weg in die großen Unternehmen. Beim Reisen um die Welt entdeckte die damalige Studentin aber ein Thema, das sie nicht mehr los lies: Es gibt so viel Müll, so viele Produkte, die bald weggeworfen werden.
Die Idee: Werbemittel, die wirklich nachhaltig sind
Nach dem Reisen beschäftigte sich Nele Korth intensiv mit Nachhaltigkeit und Umweltverschmutzung. Sie sah die Dokumentation „A Plastic Ocean“ über die Vermüllung der Meere und stieß auf die Organisation OceanCare, die dagegen ankämpft. In dieser Zeit entstand die Idee, ein Unternehmen zu gründen, das single-use und Wegwerfprodukte reduziert.
Vater Carsten Korth hat 1997 sein Werbeunternehmen articus gegründet, beklebt etwa Fahrzeuge mit Spezialfolien. Er unterstützt die Tochter mit seiner mehr als 20-jährigen Erfahrung in der Werbebranche mit viel Know-How und Unternehmerwissen.
Nele Korth durchforstete Herstellerkataloge, las sich in Studien ein, stellte Kontakte her. „Es ist nicht leicht, wirklich nachhaltige Produkte zu finden“, sagt Gründerin Nele Korth. Vieles sehe eben grün, wertig, schön aus – habe aber eine miserable Ökobilanz. Anfang 2020 erfolgte dann der Start von LOOP. Slogan: Nachhaltig werben. Finanziert wurde die Gründung von der Sparkasse Hannover.
Manche der Werbemittel waren einmal Fischernetze, Plastikflaschen oder T-Shirts
Beim Treffen in den Büroräumen von LOOP zeigt Nele Korth Beispiele aus dem Sortiment. Tragetaschen aus recyceltem Kunststoff gibt es dort genauso wie edle Visitenkarten, Mitnehmkaffeebecher oder eben die Brotdosen, der meistverkaufte Artikel aus dem Sortiment mit seinen insgesamt etwa 11.000 Produkten. Hergestellt sind diese aus Ocean Plastic, recyceltem Kunststoff oder Textilien, alten Fischernetzen oder organischen Abfällen. Oder eben aus Holz, Papier oder anderen nachwachsenden Rohstoffen. Transparenz ist für Nele Korth entscheidend. Auf der Internetseite des Unternehmens lässt sich überprüfen, wo die Produkte herkommen, welche Zertifikate die Produzenten vorweisen können. Seit dem ersten Tag dabei ist auch Anna Schoo als Marketing Managerin. Sie recherchiert alle Informationen zu Materialien, Zertifikaten und Entsorgung. Sie kümmert sich damit um eines der wichtigsten Themen im jungen Unternehmen: Aufklärung und Transparenz.
„Wenn wir Zweifel haben, fliegt das Produkt raus“, sagt Anna Schoo. Die beiden Frauen gehen bei LOOP mit gutem Beispiel voran: Ein Prozent des gesamten Umsatzes spenden sie an den Meeresschutzverein OceanCare.
Das Ziel: Eine echte Alternative zu den Großen des Marktes
In den vergangenen Jahren haben viele Unternehmen ihr Werbebudget lieber für weniger, dafür aber hochwertige und nachhaltige Werbemittel eingesetzt. Auch Nele Korth glaubt weiter an die Wirkung von Werbemitteln. „Sie dürfen nur keine single-use Massenware sein“, sagt die Gründerin.
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