Umsteigen, bitte!
Nachhaltigkeit ist in der Wirtschaft längst mehr als bloß ein Modethema. Die Sparkasse Hannover unterstützt Unternehmen, die mehr für Ökologie und Soziales im Einklang mit der Ökonomie tun möchten, bei der Umsetzung im eigenen Betrieb. Ein Überblick für Einsteiger.
Steigende Energiekosten, strengere Auflagen, kritischere Kunden und Mitarbeiter – kaum ein Unternehmen kann sich dem Thema Nachhaltigkeit noch entziehen. „Es geht nicht mehr um ein Nice-to-have“, sagt Petra Tute, die bei der Sparkasse Hannover für das Nachhaltigkeitsmanagement zuständig ist. Bereits 2009 hat sich das Geldinstitut auf den Weg gemacht, indem es das Thema in die eigene Unternehmensstrategie aufnahm. „Wir wollen mit positivem Beispiel vorangehen und wirtschaften seit 2021 klimaneutral“, berichtet Tute. „Daher ist es uns wichtig, auch unsere gewerblichen Kunden bei der Umsetzung individueller Ansätze zu begleiten“.
Welcher Weg der richtige ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Zu stark unterscheiden sich die Voraussetzungen der einzelnen Betriebe, sowie die branchen- und größenspezifischen Anforderungen. „Das Thema Nachhaltigkeit ist so umfangreich, dass es auf Kunden schnell unübersichtlich wirkt“, sagt die Sparkassen-Expertin. Deshalb helfe es, zunächst Struktur in den Entscheidungsprozess zu bringen.
Zunächst sollten Unternehmen ihr Geschäftsmodell daraufhin durchleuchten, welche Rolle nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und Prozesse darin spielen könnten. „Dabei hilft es, sich auf einzelne Handlungsfelder zu fokussieren“, rät Tute.
Gebäudebetrieb: Heizung und Kühlung bilden genauso wie Maschinen, die in der Produktion viele Ressourcen verbrauchen, häufig große Posten auf der Energierechnung. Die Identifikation von Energieeinsparpotenzialen ist die Basis dafür, Kostensteigerungen in Zukunft zu vermeiden oder zu reduzieren. Auch eine optimierte Flächennutzung kann dazu einen Beitrag leisten.
Mobilität: Wie wird der Fuhrpark nachhaltiger? Welche Alternativen bieten sich für Transporte an? Lohnt sich der Umstieg auf E-Mobilität, und ist er im Alltag praktikabel?
Digitalisierung: Unternehmen müssen immer mehr Informationen bereitstellen – gegenüber ihren Kunden, ihren Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit, so Tute. „Neue Erlasse oder Verordnungen treten zügig in Kraft. Da hilft es, erforderliche Daten auf Knopfdruck zur Verfügung zu haben.“
Kundenerwartung: Die Verbraucher beschäftigen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und haben ihr Konsumverhalten verändert. Auf welche Erwartungen und -wünsche sollte der Betrieb eingehen?
„Nachdem man seine Schwerpunkte für einen Wandel gesetzt hat, sollte man sich umfassend beraten lassen“, rät Tute. Ein gutes Informationsforum für Unternehmen aus der Region bietet die Hannover-Messe (30. Mai bis 2. Juni), die in diesem Jahr das Thema Nachhaltigkeit auf ihre Agenda genommen hat, zum Beispiel auf der Energy 4.0 Conference Stage.
Die Klimaschutzagentur Region Hannover bietet gewerblichen Kunden eine Energieberatung zu unterschiedlichen Themen an. Beim kostenlosen Solar-Check etwa wird geprüft, ob sich Solarthermie oder Photovoltaik für das Unternehmen eignen. Einbezogen werden gebäudespezifische, anlagentechnische, finanzielle und steuerliche Aspekte.
Eine erste Orientierung, welche finanzielle Förderung möglich ist, bietet der Fördermittelkompass für Unternehmen der Klimaschutzagentur, der anhand spezifischer Unternehmensinformationen passende Programme herausfiltert.
Auch die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen unterstützt Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Klimaschutz. Wer insbesondere den Ressourceneinsatz in der Produktion senken möchte, kann zum Beispiel die Impulsberatung Energie- und Materialeffizienz für kleine und mittelständische Unternehmen in Anspruch nehmen. „Hier werden vor Ort Abläufe, Prozesse und Verbräuche analysiert, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren“, sagt Petra Tute.
An größere mittelständische Unternehmen richtet sich die Hannover Region Green Economy (HRGE) mit einem neuen Förderprogramm. Diese können mit Experten ihre eigenen Projektideen mit Bezug zur ökologischen oder sozialen Nachhaltigkeit weiterentwickeln und so vom Technologie- und Wissenstransfer profitieren.
Die Sparkasse Hannover begleitet Unternehmen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Transformation der Wirtschaft zu unterstützen“, sagt Petra Tute. „Wir sind überzeugt davon, dass eine rechtzeitige Ausrichtung zu mehr Nachhaltigkeit Unternehmen Wettbewerbsvorteile bietet. Daher begleiten wir unsere Kunden, geben Informationsangebote weiter und stellen nach Prüfung des Vorhabens finanzielle Mittel zur Verfügung.“
Text: Maike Jacobs
Fotos: Adobe Stock, Portrait PS-Art
Schreibe einen Kommentar